Die neue degressive AfA: Was bedeutet sie für Investoren?

Was ist die degressive AfA?

AfA steht für Absetzung für Abnutzung und bezeichnet im Steuerrecht die Möglichkeit, den Wertverlust einer Immobilie steuerlich geltend zu machen. Während die lineare Abschreibung bisher der Standard war und konstante Abschreibungssätze bietet, ermöglicht die degressive AfA in den Anfangsjahren höhere Abschreibungen. Das Wachstumschancengesetz sieht vor, dass neu gebaute Immobilien, die vermietet werden, rückwirkend zum 1. Oktober 2023 für eine begrenzte Zeit degressiv abgeschrieben werden können.

Vorteile der degressiven AfA für Investoren

• Höhere Steuerentlastung in den ersten Jahren: Die degressive AfA bietet insbesondere in den ersten Jahren des Immobilienbesitzes eine größere Abschreibungsmöglichkeit. Dank des erhöhten Satzes von 5 % reduzieren sich die steuerpflichtigen Einkünfte schneller, was Investoren einen größeren Spielraum für Neuinvestitionen verschafft.
• Attraktivere Rendite bei Kapitalanlagen: Da die Anfangsabschreibungen höher ausfallen, kann die Rendite für Investoren besser kalkuliert werden. Ein schnellerer Abschreibungszyklus bedeutet, dass die steuerlichen Vorteile früher in Anspruch genommen werden können, was Neubauimmobilien als Kapitalanlage attraktiver macht.
• Förderung des Neubaus und Beitrag gegen Wohnraummangel: Durch die steuerlichen Anreize hofft die Bundesregierung, dass mehr Kapital in den Wohnungsbau fließt. Die degressive AfA soll dabei helfen, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken.

Voraussetzungen und Bedingungen der degressiven AfA

Die Inanspruchnahme der degressiven AfA ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen:

• Nutzungsart: Die Immobilie muss vermietet werden. Eine Nutzung durch den Eigentümer selbst schließt die Möglichkeit der degressiven AfA aus.
• Zeitlicher Rahmen: Der Baubeginn oder Kauf der Immobilie muss zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 30. September 2029 liegen.
• Jahr der Fertigstellung: Sowohl der Erwerb als auch die Übergabe der Immobilie müssen bis spätestens Ende des Jahres der Fertigstellung erfolgen.

Degressive AfA in der Praxis: Ein Rechenbeispiel

Ein Ehepaar erwirbt eine Neubauwohnung für 400.000 Euro, die es ab dem Jahr der Fertigstellung vermietet. Durch die Anwendung der degressiven AfA kann das Ehepaar in den ersten Jahren jeweils 5 % des noch nicht abgeschriebenen Wertes absetzen. Zum Vergleich zeigen wir auch die lineare AfA mit 2% pro Jahr.

Fazit: Eine neue Chance für Investoren und den Wohnungsbau

Mit der Einführung der degressiven AfA eröffnet das Wachstumschancengesetz Investoren neue Möglichkeiten, von Anfang an mehr Steuervergünstigungen zu nutzen und so den Wohnungsneubau in Deutschland voranzutreiben. Für Kapitalanleger, die auf steuerliche Vorteile setzen und gleichzeitig einen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum leisten möchten, bietet die degressive AfA attraktive Konditionen. Die Regelung gilt befristet bis 2029, sodass Investoren gut beraten sind, diesen Zeitrahmen für ihre Neubauprojekte im Auge zu behalten.